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Dieter Heyl und Bertram Bittel starten mit ihrem „Rentner-Start-Up“ durch

Dass die beiden schon in Rente sind, mag man beim Treffen mit Dieter Heyl und Bertram Bittel gar nicht glauben. Dynamisch und mit viel Enthusiasmus berichten die beiden von ihrem Kennenlernen. Zufällig am Geburtstag eines gemeinsamen Freundes seien sie sich zum ersten Mal begegnet.

 

„Ich war selbst Betroffener des Karpaltunnelsyndroms“, so Dieter Heyl, „während ich in Malaysia für einen großen Autobauer ein neues Werk aufgebaut habe, haben meine Beschwerden mit Taubheit in den Fingern stark zugenommen. Ich musste teilweise sechsmal in der Nacht aufstehen, um den Schmerz auszumassieren. Mein Werksarzt riet mir zur sofortigen Operation“. Er sei aber nicht der Mutigste in Medizinsachen, ergänzt Heyl schmunzelnd. Aus diesem Grund habe er sich ein „Folterinstrument“ aus den USA bestellt. Doch die Schiene hielt nicht und rutschte immer wieder runter. Das rief bei dem Diplomingenieur Dieter Heyl den Tüftler hervor. Er experimentierte mit Schmirgelpapier, Industriekleber, stellte dabei fest, dass es weltweit keinen hautkompatiblen selbstklebenden Klettverschluss gibt und hatte kurz darauf den ersten Prototyp seiner Dehnbandage erstellt. Es folgten einige Optimierungsschleifen, bürokratische Hürden galt es zu meistern, aber seit Kurzem verfügt CarpaStretch über ein rechtskräftiges Patent in der EU; in den USA und Indien ist dieses ebenfalls bereits beantragt.
Die Motivation nach erfolgreichem Berufsleben in ein „Rentner-Start-Up“ einzusteigen, sei durch die hohe Betroffenheit des Karpaltunnelsyndroms entstanden, so Bertram Bittel, der seit über 40 Jahren zufriedenes Mitglied bei der SDK ist. In seiner beruflichen Laufbahn als Direktor für Technik und Produktion beim SWR habe er viele Mitarbeiter erlebt, die durch das KT-Syndrom wochenlang ausgefallen seien. Den Markt
zu durchdringen sei nicht immer leicht. Steuerliche Vorgaben, Zollbestimmungen, CE-Anforderungen, Terminvereinbarungen mit Ärzten, Neurologen, Handtherapiezentren und Apotheken seien eine große Herausforderung. „Aber, wenn aus einem Ort auf einmal 8 - 10 Bestellungen kommen, macht das Mut“. Die älteste Kundin ist 94 und kann mittlerweile dank Heyl und Bittel wieder für den Urenkel stricken.

 

Quelle: https://www.sdk.de/